
Interview mit Marc Fischer
Marc Fischer ist Songwriter der deutschen Post-Rock Band Six Days of Calm aus Würzburg.
Neben seiner Passion für die Musik, hat er eine große Leidenschaft für Tattoos und Bärte. Da haben wir natürlich nicht lange gezögert und ihn zum Interview gebeten.
Wir freuen uns sehr, dass er zugesagt und uns Einblicke in seine Gedanken gewährt hat.
Hallo Marc, schön dass du dir die Zeit genommen hast.
Erzähl unseren Lesern doch kurz, wer Marc Fischer eigentlich ist.
Danke auch für die Einladung.
Ich bin Marc Fischer, Songwriter der Post-Rock Band Six Days of Calm aus Würzburg.
Das Debut-Album The Ocean´s Lullaby erschien im November 2020.
Folgt mir gerne auf Instagram, um immer auf dem Laufenden zu bleiben. @marc_sixdaysofcalm
Eine weitere Kunstform für die ich mich sehr interessiere sind Tätowierungen und Bärte.
Da hast du uns ja schon die perfekte Überleitung gebaut.
Was war denn dein erstes Tattoo? Gibt es eine Geschichte dahinter?
Mein erstes Tattoo war eine Sonne auf dem Oberbauch, ohne große Bedeutung dahinter.
Ich war damals noch ein Teenager und habe so etwas Ähnliches bei dem Sänger von Fear Factory gesehen, also musste ich es auch haben. Zudem war es eine Stelle die nicht unbedingt gängig war zu dieser Zeit und das hat mich natürlich noch mehr gereizt. Auch wenn man sich schmerz technisch sicher auch einen schöneren Einstieg hätte aussuchen können.
Zeichnest du deine Tattoos selbst?
0,0 künstlerisches Potential. Ich konnte als Kind einen Ottifanten malen, das war es aber auch schon.
Ich finde man muss schon außergewöhnlich gut zeichnen können, um eigene Motive zu kreieren, die wirklich auch auf der Haut toll aussehen.
Man sucht sich ja oft seinen Tätowierer danach aus was er besonders gut kann, auf was er spezialisiert ist. Selbst wenn ich, am Beispiel meiner Sleeves, gut Comics zeichnen könnte denke ich immer noch, dass es ein Künstler der eben auf Comics spezialisiert ist das 1000mal besser zeichnen und dann auch auf der Haut umsetzen kann.
Außerdem glaube ich, dass ein Künstler aus meinen Ideen vielleicht noch mehr rausholen kann als wenn ich selbst versuche meine Idee umzusetzen. Ich glaube da würde ich mich limitieren und hätte am Ende etwas schlechteres auf der Haut.
Wie viele Tattoos hast du denn mittlerweile? Und wie viele sind noch geplant?
Das ist mittlerweile schwer zu zählen denn vieles ist einzeln entstanden, dann über die Jahre miteinander verbunden worden und so weiter. Also ich könnte das jetzt gar nicht genau beziffern. Aber ich bin an Rücken, Oberschenkel, Unterschenkel, Füße, den Hüften, Rippen, Bauch, Brust und Arme tätowiert.
Geplant habe ich aktuell nichts Neues, aber das ist schon immer so gewesen, dass ich nie weiter geplant habe nach einem Tattoo. Es kommt mir meist einfach so aus dem Nichts in den Sinn und dann versuche ich es umsetzen zu lassen. Deswegen gibt es manchmal längere Pausen und dann wieder kürzere. Mal sehen wann die nächste Idee kommt.
Sind Tattoos von dir misslungen? Falls ja, was denkst du heute über sie?
Tatsächlich gibt es so einige Tätowierungen an mir, die nicht ganz so gelungen sind. Das hatte unterschiedliche Gründe damals, aber unter dem Strich verbinde ich mit Ihnen trotzdem eine besondere Zeit, besondere Dinge und sie gehören eben zu mir.
Was mich aber tatsächlich ein bisschen stört ist, dass ich auf meinem Rücken wirklich kein sonderlich schönes Tattoo habe. Nicht das Tattoo an sich ist jetzt ein großes Problem, sondern das es eine große Fläche vereinnahmt, auf der ich auch etwas Schönes machen lassen könnte. Also dieser Platz fehlt mir und ein Cover-up ist in dieser Konstellation mit einem riesigen Aufwand verbunden, den ich aktuell scheue.
Welche Tattoo Pflegeprodukte benutzt bzw. empfiehlst du?
Pflege ist wirklich sehr wichtig, man kann mit falscher Pflege nämlich eine Menge kaputt machen.
Im Grunde ist es wichtig, dass jeder für sich das findet was am besten funktioniert, worauf die eigene Haut oder Wunde am besten reagiert.
Früher habe ich nach dem Tätowieren klassisch die Stelle in Frischhaltefolie eingepackt bis ich zuhause war, dann die Folie entfernt und für gut 2 Wochen (meine Wundheilung ist leider nicht die schnellste) mit der Tattoo-Creme von Pegasus, das Tattoo 3 mal am Tag dünn eingecremt (und vorher kurz gereinigt).
Mittlerweile nutze ich die Second Skin „Pflaster“ (z.B. von Suprasorb). Ich finde das ist eine der revolutionärsten Entwicklungen in der Tattoo-Pflege.
Das „Pflaster“ kommt direkt nach dem Stechen auf das Tattoo, bleibt dort für 7 Tage und danach pflege ich das Tattoo eine Woche lang noch 3 mal am Tag mit einer feuchtigkeitsspendenden Bodylotion, das war´s.
Keine versifften Klamotten mehr, kein lästiges Reinigen und Eincremen mit den fettigen Cremes, so einfach und mit einem tollen Ergebnis am Ende.
Welches ist dein Lieblingstattoo und warum?
Ich mag meine beiden Sleeves sehr. Sie sind irgendwie besonders, ich habe bis heute nichts Ähnliches gesehen in dieser Art und das obwohl ich die Sleeves schon lange habe.
Es gibt viele Bilder in diesen Sleeves, die für mich von großer Bedeutung sind, die ich mit wichtigen Dingen in meinem Leben verbinde. Andere Bilder sind aber auch einfach nur verrückt, manche total schön, also alles vertreten auf meinen Armen.
Kommen wir zu deinem Bart. Welcher war aus heutiger Sicht dein schlechtester Style?
Oh, das war mein Ziegenbart. Also lediglich ein Strich am Kinn, nicht mal in Kombi mit einem Oberlippenbart.
Das war echt hart und gefühlt habe ich das mein halbes Leben so getragen, auf jeden Fall viel zu lange. Aus heutiger Sicht habe ich keine Ahnung warum ich das getan habe, denn wenn ich Bilder davon sehe gruselt es mich wirklich sehr.
Hast du eigentlich einen Stamm-Barber oder probierst du gerne verschiedene aus?
Ich gehe tatsächlich schon immer zum selben Barber. Lange Zeit gab es in unserer Region kaum Barber und Joachim von „Groha Gentlemen“ war damals auch mit einer der ersten, der das überhaupt so spezifisch angeboten hat. So bin ich bei ihm gelandet und auch immer dort geblieben. Er ist wirklich fantastisch und man fühlt sich unglaublich wohl bei ihm.
Wie sieht deine Bartpflege-Routine aus? Auf welche Produkte setzt du?
Ich wasche mir morgens und abends den Bart gründlich mit Bartseife, kämme und föhne danach den Bart etwas in Form. Danach gebe ich Bartöl oder Bartcreme (je nachdem was ich trage, denn Öl kann auf hellen Sachen Flecken hinterlassen) hinein und je nach Länge braucht der Bart manchmal etwas mehr und ich reibe noch Bartbalsam mit ein, das bringt etwas Stand. Dann nochmal mit einer Bartbürste durchkämmen und fertig.
Ich nutze meist die Produkte von Bart Royal, Proraso und/oder Meißner für diese Rundumpflege.
Vielen Dank Marc Fischer.
Alles gute dir und bis zum nächsten Interview.

